Spanien-Portugal-Tripp

24.04.2025

Drei Wochen Zeit, um Portugal zu besuchen. Wir machen uns mit Freunden auf den Weg, wohlwissend, dass das nicht viel Zeit ist, da wir mit Campern unterwegs sind und Spanien auch wieder inhalieren wollen.

Pantà de Sau (heißt wirklich so)
Pantà de Sau (heißt wirklich so)

Am 8. April starten wir und kommen fast punktgenau um 10 Uhr los. Wir nutzen in F nur die teure Autobahn und sind mit einer knappen Stunde Pause zwischendrin gegen 16 Uhr schon in Spanien. Bei Olot, schon in den bergigen Pyrenäen, machen wir einen Halt, einen kurzen Spaziergang und um uns zu orientieren, damit wir einen ruhigen Übernachtungsplatz finden. Dafür fahren wir noch eine Stunde gute 48 Km weiter und landen am Fuß eines Berges, wo sich ein altes Kloster befindet. Bei sagenhaftem Ausblick vom Parkplatz inmitten des Nationalparks gibt es ein großes Picknick am Abend bei angenehmen Temperaturen trotz luftiger Höhenlage. Nach 562 Km verbringen wir eine leise geruhsame Nacht 🌙💤. (Für mich ist es eine neue Erfahrung, aus der Provence zu starten und bei Autobahnnutzung so zügig ohne Stress in Spanien /Region Girona anzukommen 🚙)


Mittwoch, 9. April

Stille. Satte Atmosphäre. Frühstück bei Sonnenschein. Es kommen einige sportive Radfahrer und halten, um die Aussicht zu genießen. Alle deutlich über die Mitte sechzig, nur einer hat Elektroantrieb - 🎩 ab! Gelegentlich kommen Wanderer, parken ihr Auto und marschieren los. Oder Motorradfahrer, auch die Reihe durch ältere Semester. Eigentlich sind wir nicht mehr die Jüngsten, aber hier irgendwie doch - das macht Hoffnung.)

Pause am Strand
Pause am Strand

Nach dem Frühstück machen wir einen leicht schweißtreibenden Spaziergang von einer Stunde. Dann gehts weiter. Am frühen Nachmittag kehren wir in Valls, einer hübschen Kleinstadt in der Region Tarragona, zum Mittagessen in einem marokkanischen Restaurant ein. Lecker! In Tarragona halten wir bei einem Baumarkt. Reparatur der Querträger des Bettgestells vom Rapido-Mobil unserer Freunde wurde notwendig durch Ersatz von längeren Aluprofilen, weil der Hersteller da leider geschlampt hat. Die Questreben waren knapp zwei cm zu kurz. Egal. Alles am Abend repariert und unsere Tagesetappe hat heute 314 Km betragen. Wir steuern einen Campingplatz an, der sich Càmping Torrenostra nennt und an der Costa Blanca liegt. Ruhig & nett.


Freitag, 11. April

Las Menas. Ein verlassenes Dorf, wo in vergangenen Zeiten Erz gewonnen wurde. In diesem Ort gab es nur Minenarbeiter, ein kleines Krankenhäuschen, einen Arzt und weit verstreut gelegene kleine Häuser der Arbeiterfamilien. Alles mittlerweile Ruinen. Wir haben zunächst nicht realisiert, dass der Ort verlassen ist und fast niemand mehr dort wohnt. Die Bar mit kleinem Campingplatz wurde genutzt, es waren Leute da und die unmittelbare Infrastruktur wirkte gepflegt. Der ganze Rest hat das Zeug als Kulisse für einen Gruselfilm.

Unsere Herfahrt wurde immer nebeliger und es war naßkalt. Klar; wir waren schon auf über 1500 Meter Höhe und weit und breit nur Berge, kein anderer Ort. Da es früher Nachmittag war und der Campingplatz geöffnet hatte (und nichts los war), entschieden wir uns, hier zu übernachten, zumal sich immer mehr die Sonne durch die Nebelfetzen biss. Die Frauen blieben am Platz und hatten keine Lust auf eine kleine Wanderung. Wir Männer schon.

So machten wir uns mit den Hunden auf den Weg. Der ursprüngliche Wanderweg, 6,5 Km kurz, stellt einen Rundweg um den Bergort dar. Wir aber waren zu dusselig, den richtigen Weg zu finden, der uns an die Mineneingänge und den verlassenen Gebäuden und Ruinen vorbeiführen sollte. Das stellten wir aber erst am Ende unserer Tour fest. Allerdings war es auch schwach ausgeschildert, außer im Ort selbst. Wir hatten sehr genau geschaut. Am Ende kamen wir auf schlappe acht Km, aber der Weg war auch schön.

Im Sommer scheinen zwei größere Gebäude als Schullandheim oder Jugendherberge zu dienen. Diese waren zwar auch verlassen und vernagelt, aber wirkten nur leicht verwildert und die parkähnlichen Gärten würden wohl nach zwei, drei Tagen Arbeit wieder hergerichtet sein. Erste Vorbereitungen dazu waren schon erkennbar.

Wer in dieser Gegend ist, sollte unbedingt Las Menas besuchen. Es ist sehenswert.

Sich verziehender Nebel am Nachmittag in Las Menas
Sich verziehender Nebel am Nachmittag in Las Menas

Allerdings ist der Campingplatz mit Bar/Restaurant unverschämt teuer. Er nutzt mit 37 € für eine Übernachtung für zwei Personen offenkundig seine Monopollage gezielt aus. Damit liegt er preislich mehr als doppelt so hoch (!) als die weiteren Plätze, die wir im weiteren Reiseverlauf noch anfahren sollten. Alternative Herbergen haben wir nicht ausmachen können.

Abends kam dann noch mal ein kräftiger Gewitterschauer danieder und nachts haben wir frische 3° gehabt. Wie gut, dass wir warme Decken und im Zweifel gut funktionierende Standheizungen an Bord haben.


Wochenende, 12./13. April

Auf dem Weg nach Granada halten wir neben der Autobahn an einem Raststopp, wo Lkw-Fahrer wie Touristen gerne einkehren. In der Bar/Restauration geht es laut zu, viele Leute, alle scheinen gleichzeitig zu quatschen. Der kahle Hallencharakter lässt den Schall anschwellen. Egal. Rein ins Vergnügen.

Hier sollte ich das mit Abstand beste Essen seit langem und das beste dieser Reise verspeisen: super besten Schwertfisch! Frisch, mächtig, sagenhaft. Und einen Salat. Wer aus Norden nach Granada fährt, sollte ca. 11 Km vor Granada den Rasthof an (neben!) der Autobahn mit Tankstelle anfahren. Sehr empfehlenswert. (Die anderen haben andere Gerichte weggehauen und waren ebenso begeistert.)

Schließlich kommen wir am Nachmittag auf dem einzigen familiengeführten C-Platz bei Granada, ca. 10 Km vor Granada, an.

Wir können nicht den Platz frei wählen, da der Boden durch viel Regen teilweise aufgeweicht ist. Die Chefin ist sehr nett und engagiert. Sie spricht französisch, eine große Hilfe. Schließlich findet sie für uns zwei geeignete Plätze. Unsere Freunde wollen Strom, wir nicht. (Brauchen tut ihn für eine Übernachtung niemand.) Aber alles regelt die nette Frau und wir richten uns ein und haben schöne Plätze nebeneinander.

Da der Transit Custom seit gestern anfänglich beim Bremsen zeitweise metallische Geräusche von sich gibt, tippe ich auf Belagverschleiß vorne. Außerdem ist heute beim Bremsen die Verschleiß-Kontrolle aufgeblinkt.  Wir bauen also kurzerhand die Vorderräder ab, um es genauer unter die Lupe zu nehmen und sehen uns bestätigt.

Wir suchen eine Fordwerkstatt unweit von unserem nächsten Ziel, Còrdoba, bewusst nicht direkt in der großen Stadt, weil wir vermuten, dass wir dann ggf. längere Wartezeiten in Kauf nehmen müssten. Da aber Wochenende ist, planen wir den Besuch gleich für Montag früh ein. Am Sonntag steht der Besuch der gewaltigen Alhambra an.

Wir besichtigen Granada und gehen zur Alhambra hoch, eine steile Angelegenheit. Vielleicht wollen unsere Freunde die alte maurische Sehenswürdigkeit besuchen. Daraus wird nichts, den neuerdings muss man Tickets für den Eintritt vorher online buchen. Und für April ist bereits alles ausgebucht. Das Buchungsprinzip gilt seit Kurzem für sehr viele Sehenswürdigkeiten in ganz Spanien. Man versucht so, die Touristenströme etwas zu kanalisieren. Als wir im Mai 22 hier waren, war es noch nicht so. Aber so oder so profitieren wir sehr vom Flair Granadas.

Am Abend, auf dem Weg nach Còrdoba, fahren wir eine wunderschöne Parkmöglichkeit auf einem offiziellen Grill- und Rastplatz in der Natur an. Dieser liegt hinter einer alten Montessori-Schule in der Nähe eines kleinen Flusses. So picknicken wir am Abend und finden eine angenehme Nachtruhe mit urigen Vogelrufen. Wie in einem schnulzigen Film. Wunderbar.


Montag, 14. April - Montevilla - Còrdoba

Wir fahren zur zuvor ausgesuchten Fordwerkstatt nach Montevilla, einem unscheinbaren Städtchen, was sich noch als kleine Perle entpuppen sollte.

Wie es weitergeht, erfährst du hier in wenigen Tagen ...

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